Mental Load: Die unsichtbare Belastung der nie enden wollenden To-Do-Liste im Kopf
Ganz ehrlich, woher kommt der Kopfballast?
Gab es den schon immer oder ist das eine Erscheinung unserer Zeit?
Klar ist, viele Mamas sind betroffen und leiden darunter.
Studien belegen, dass Frauen, insbesondere Mütter, den größten Teil des Mental Loads tragen, besonders wenn Kinder im Haushalt leben (WSI-Erwerbspersonenbefragung 2023).
Das Phänomen Kindergeburtstag: Ein Beispiel für den Mental Load
Nehmen wir den Kindergeburtstag. Kein Wunder, dass bei manchen Mamas schon die Alarmglocken angehen.
Schauen wir uns mal an, welche To-Dos es früher gab und was heute auf der Liste steht:
Kindergeburtstag früher vs. Kindergeburtstag heute:
- Früher:
- Einladungen schreiben/ausdrucken und verteilen
- Luftballons aufpusten und aufhängen
- Fanta-Kuchen backen und Süßigkeiten
- Pommes aus dem Ofen
- Haus oder Wohnung aufräumen
- Geschenke kaufen und verpacken
- Heute:
- Motto überlegen
- Einladungen basteln/layouten und drucken, dem Motto entsprechend
- Einladungen abholen und verteilen
- Event ausdenken und planen
- Schatzsuche organisieren
- Motto-Utensilien besorgen, basteln, kreieren
- Gasttütchen-Inhalt überlegen, besorgen, verpacken
- Spiele für Gasttütchen überlegen, beschriften (auch Geschwisterkinder nicht vergessen)
- Weitere Spiele überlegen
- Besuch im Kletterpark oder Event recherchieren und koordinieren
- Fahrgemeinschaften organisieren
- Kuchen backen, mit Deko passend zum Motto
- Allergien und Unverträglichkeiten beachten
- Dekoration besorgen passend zum Motto
- Geschenke besorgen und verpacken
- Geschenkebox bei Spielzeugwaren mit dem Kind befüllen
- Mit anderen Mamas Ideen abstimmen, um Überschneidungen zu vermeiden
Uiuiui, da ist einiges dazugekommen!
Warum setzen wir uns selbst so hohe Ansprüche?
Für die Kinder?
Für uns selbst?
Für andere?
Vielleicht für Instagram?
Ich hörte einmal eine Kollegin erzählen: „Ich habe meinen Sohn gefragt, wie er seinen 7. Geburtstag feiern möchte. Er sagte: Zuhause und mit meinen Freunden spielen.“ Da dachte ich mir, naja, für das Kind wohl eher nicht.
Tatsächlich glaube ich, dass es für die Kinder ebenfalls angenehmer wäre, wenn die Mamas am Geburtstag weniger gestresst wären und den Fokus auf das Wesentliche legen: das Zusammensein und das Feiern des Geburtstagskindes.
Der Druck, „Super-Mama“ zu sein

„Was hat sie in ihrem Leben gemacht?“
„Ach, sie war nur Hausfrau und Mutter.“
So eine „NUR Hausfrau und Mutter“ habe ich einmal im Café getroffen und wir sind ins Plaudern gekommen.
Ihr Gesicht sagte etwas anderes: All die Sorgen- und Lachfalten, die sich vermischt hatten, die rauen Hände, die von ihrer Arbeit erzählten, der müde Blick.
Sie hatte mehrere Kinder großgezogen und sich ihr ganzes Leben um ihre Familie und den Haushalt gekümmert.
Ich frage mich: Wie anders würde das Bild der Mutter und Hausfrau aussehen…
- Wenn sie für jeden Klassenabschluss ihres Kindes eine Prämie bekommen hätte?
- Wenn ihre Arbeit gesehen und honoriert worden wäre?
- Wenn sie verlässliche Unterstützung gehabt hätte, wo sie wieder auftanken kann?
- Wenn wir in ihrem Gesicht nicht nur das Abmühen, sondern auch den Glanz und die Freude über all das, was sie geleistet hat, sehen würden?
Würden wir uns heute immer noch so abmühen, um Anerkennung und Wertschätzung zu erhalten?
Haben wir vielleicht die unbewusste Angst, gesellschaftlich „nur“ als Hausfrau und Mutter zu „enden“, weil die Anerkennung und Wertschätzung in der Vergangenheit gefehlt hat?
Warum wir uns anstrengen, die Super-Mama zu sein
Bemühen wir uns deshalb so sehr, nicht nur Mutter, sondern die Super-Mama zu sein, die auch noch Karriere macht?
Ich sage keinesfalls, dass man sich als Mama nicht entwickeln oder arbeiten sollte. Im Gegenteil. Aber was die Mamas vor uns geleistet haben, war bereits ein riesiger Batzen Arbeit. Dieser riesige rosa Elefant wird jedoch oft übersehen.
Die Gesellschaft und der Mental Load
Leider hat die Gesellschaft es noch nicht erkannt.
Obwohl jede Firma und jeder Arbeitgeber nach Mitarbeitern mit „Personality“ sucht – die integer, kreativ, teamfähig, engagiert und eigenständig sind – wird die Verbindung zu dem Ursprung, woher diese Personen kommen, oft vernachlässigt.
Wo haben sie all das gelernt?
Denn sie wachsen nicht an Bäumen. Und selbst Bäume brauchen Zuwendung, Pflege und Liebe, damit sie wachsen und stark werden.
Diese einzigartigen Persönlichkeiten haben im Sandkasten gelernt zu teilen, sind kreativ, weil du mit ihnen gebastelt und sie zum Musikkurs gefahren hast und ihnen gezeigt hast wie sie sich selbst die Schuhe binden.
Ich möchte dir sagen:
Du leistest bereits Großartiges und bist unfassbar wertvoll für deine Kinder, deine Familie und die Gesellschaft.
Unterschätze dich und was du leistest, nicht!
Ein Hoch auf all die engagierten Mamas!
Meine Lösung: Ich habe leider keine einfachen Tipps, wie du den Mental Load reduzieren oder die Organisation in der Familie besser aufteilen kannst.
Mein Angebot an Dich, liebe Mama
Nimm dir Zeit, um dein Kopfchaos anzuschauen, zu sortieren, neu zu ordnen und neue Ideen zu entwickeln.
Denn: „Das Wichtigste ist: Das Unsichtbare für dich sichtbar zu machen“
Patricia Cammarata, Diplom-Psychologin und Buchautorin: Raus aus der Mental Load-Falle
Wie das funktioniert, das habe ich in diesem Blogbeitrag festgehalten (zum Handtaschen-Beitrag).
Meine Vision ist klar
Ich möchte dich unterstützen: Denn ich glaube, dass gestärkte und resiliente Mamas auch gestärkte und resiliente Kinder erziehen, und aus diesem Zusammenwirken erwächst eine gestärkte und resiliente Gesellschaft.
Ich bin Viktoria, Mama von zwei kleinen Kindern und kenne das nie enden wollende Gedankenkarussell nur zu gut.
Als systemische Beraterin möchte ich eine Wegbegleiterin sein und dich dazu ermutigen, über deine Glaubenssätze, Wünsche, Ideen und Hoffnungen nachzudenken und neue Perspektiven zu entdecken.
Denn ich bin überzeugt, dass die Lösungen bereits in dir schlummern.